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Pure Storage: Neue Systeme, neue Software und neue Märkte

Pure Storage: Neue Systeme, neue Software und neue Märkte

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Pure Storage hat auf seiner jüngsten Kundenveranstaltung Accelerate eine ganze Reihe an Neuheiten und Produkterweiterungen vorgestellt. Im Mittelpunkt stand dabei die Enterprise Data Cloud (EDC). Das ist eine Weiterentwicklung ihrer Architektur, bestehend aus FlashArray und FlashBlade sowie einem intelligenten Control-Plane, zu dem Fusion, Pure1 und der AI-Copilot gehören.

Zweck ist es, die Daten aus dieser Infrastruktur in einer virtualisierten Daten-Cloud zu vereinheitlichen. Zur Veranschaulichung verweist man auf die Storage-Nutzung in einer Public Cloud, wo mit wenigen Eingaben und Klicks die erforderlichen Storage-Anforderungen definiert werden und dann ein virtueller Speicher zugewiesen wird – ohne dass der Nutzer die physischen und technischen Details kennt. Mit EDC soll das ähnlich einfach möglich sein.

"In Kombination mit dem AI-Copiloten, der auch die Speicheroptimierung unterstützt, kommt EDC der Storage-Provisionierung eines Hyperscalers sehr nahe", so Pure Storage. Die EDC-Plattform bietet auch eine weitreichende Automatisierung, beispielsweise in Form von Storage-as-Code und einer API-Anbindung.

Pure Fusion fusioniert alles

Das Herzstück ist die Software Pure Fusion, mit der alle Speichereinheiten zu einem Ressourcen-Pool vereint werden. Sie ist nativ in die Arrays integriert, sodass sich diese selbst anmelden und direkt ansprechbar sind. Damit soll eine größere Storage-Flotte entstehen, ohne dass übergeordnete Konfigurationen durch einen Administrator erforderlich sind. Diese Storage-Flotte kann laut Pure Storage dann an jedem Storage-System, also an jedem Endpunkt verwaltet werden.

Des Weiteren verfügt Pure Fusion über Voreinstellungen und Remote-Bereitstellungen für File-, Block- und Object-Services in der gesamten Flotte. Das soll mehr Flexibilität bei der Anpassung an die spezifischen Anforderungen einzelner Workloads schaffen, da erforderliche Bereitstellungen nicht mehr im Voraus geplant werden müssen. Diese Voreinstellungen basieren auf Telemetrie-Daten von Drittanbietern wie Cisco, Microsoft, VMware, ServiceNow und Slack.

Kunden können diese Voreinstellungen übernehmen oder eigene Einstellungen für ihre Umgebung erstellen. Alternativ können sie Partner-Einstellungen zur Automatisierung von Anwendungen und Infrastrukturen nutzen.

Neue Flash-Systeme

Der zweite große Ankündigungsbereich betraf Pure Storage FlashArray und Pure Storage FlashBlade. Bei beiden gibt es jetzt neue Systeme mit mehr Speichervolumen und schnelleren Zugriffen. Das neue Pure Storage FlashArray//XL R5 bietet die doppelte Anzahl IOPS pro Array und die Rohkapazität wurde um 50 Prozent erhöht. Das Pure Storage FlashBlade//S R2 ist die neueste Version der File- und Object-Array-Reihe und erhält jetzt leistungsstärkere Controller-Blades.

Außerdem kommt FlashArray//ST auf den Markt. Das ist eine neue Blockspeicher-Reihe, die mit ihren Performance-Daten vor allem In-Memory-Datenbanken, Log-Writing und Scale-Out-NoSQL-Datenbanken unterstützt. Für die Datensicherung stehen Snapshots und Replikationsfunktionen zur Verfügung.

Neue Partner: Rubrik und CrowdStrike

Pure Storage stellte zudem weitere Partnerschaften vor. Die neuen Kooperationen mit Rubrik und CrowdStrike sollen die Plattform um bessere Funktionen zur Bedrohungserkennung und -protokollierung erweitern. Die Zusammenarbeit mit CrowdStrike zielt insbesondere darauf ab, den ersten validierten und abgesicherten On-Premises-Speicher für CrowdStrike LogScale bereitzustellen. Damit soll sichergestellt werden, dass langfristige Protokolldaten sicher aufbewahrt werden können und diese auch immer verfügbar und sofort durchsuchbar sind.

Riskante Neuausrichtung – Analysten sind skeptisch

Die neue Strategie wird von den Analysten unterschiedlich bewertet. "Mit EDC verfolgt Pure Storage einen Ansatz, der sich auf das Datenmanagement konzentriert", sagt Simon Robinson, Analyst bei der Enterprise Strategy Group. Er sieht darin viel Potenzial. "Die Integration von Storage in die übergeordnete IT-Struktur ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen im Speichermanagement der Unternehmen", so Robinson weiter. Doch ob sich Pure Storage damit gegen die Etablierten behaupten kann, bleibt abzuwarten.

Vor allem im Vergleich mit NetApp gilt Pure Storage nicht bei jedem als vorteilhaft. "Die von NetApp bereitgestellten Datenmanagementfunktionen erscheinen im Vergleich zum EDC-Angebot umfangreicher", sagt Brent Ellis, Analyst bei Forrester Research. "EDC ermöglicht zwar ein nahtloses Speichermanagement, insbesondere bei der Verwaltung der Geräteflotte. Doch es bietet nicht die Funktionen, die NetApp im vergangenen Herbst mit der universellen Metadatenschicht und den globalen Namespace-Erweiterungen für OnTap angekündigt hat", so Ellis weiter.

Ray Lucchesi, Gründer und Präsident von Silverton Consulting, sieht noch ein weiteres Problem: "Eine einheitliche Storage-Architektur ist auf jeden Fall nützlich, doch die meisten Kunden benötigen für ihren Object-Storage-Bedarf keinen Flash-Speicher, mit herkömmlichen Festplatten vor Ort oder aus der Cloud werden eher die gewünschte Größe und Preisklasse erreichen", lautet seine Einschätzung.