
Twenty: Die Open-Source-Alternative zu Salesforce ist da
Twenty ist bereit für den Produktiveinsatz: Das Open-Source-CRM ist in Version 1.0.0 erschienen. Die Entwickler bezeichnen ihre Software zum Customer-Relationship-Management als freie Salesforce-Alternative, die Unternehmen selbst betreiben oder aus der Cloud von Twenty beziehen können.
Die zentralen Funktionen von Twenty überraschen nicht: In Standard-Objekten lassen sich Kontakte verwalten, hier sieht das CRM Personen, Unternehmen und Opportunities vor. Letztere sind Daten zu potenziellen Abschlüssen, wobei sich deren Fortschritt erfassen und überwachen lässt.
Nutzer können außerdem Custom-Objekte anlegen. Name, Icon und Beschreibung lassen sich hier frei vergeben, anschließend können Anwender die gewünschten Felder hinzufügen. Felder unterteilen sich ebenfalls in die Typen Standard und Custom: Unter erstere fallen Angaben, die jedes Unternehmen benötigt, zum Beispiel Vor- und Nachname eines Kunden.
Genauso lassen sich Felder mit unterschiedlichen Datentypen wie Text, Nummer, Datum, gewählter Wert anlegen. Dabei lassen sich neue Felder mit wenigen Klicks hinzufügen – und auch wieder deaktivieren. Die Daten und Verbindungen zwischen Feldern werden jedoch nicht gelöscht; sie funktionieren in der App nicht mehr, der Aufruf über die API bleibt jedoch erhalten, damit Anwendungen weiter funktionieren, die über die API auf Twenty zugreifen.
Tabellen oder Kanban
Die Daten im CRM lassen sich über konfigurierbare Ansichten abrufen. Ab Werk enthalten sind die Standard-Views jedes Objekts, die ungefiltert und unsortiert sind – zum Beispiel alle Personen oder alle Unternehmen. Darüber hinaus lassen sich eigene Ansichten hinterlegen, die Filter und Sortierung vorgeben können. Solche Views kann die Software als Tabelle oder Kanban ausgeben. Ändert der Nutzer eine Ansicht, kann er deren Einstellungen ändern oder sie mit einem Klick als neue Views abspeichern.
Tabellen lassen sich unbegrenzt anlegen, Einträge können Nutzer mit einem Klick ergänzen und auch wieder löschen. Genauso einfach lassen sich eigene Felder hinzufügen. Die Kanban-Ansicht ist dafür gedacht, Prozesse nachzuverfolgen. Jede Spalte ist ein Schritt im Prozess, die verschiebbaren Karten bestehen aus Feldern. Welche jede Karte anzeigt, lässt sich über das Menü einstellen; Spalten können Anwender ebenfalls schnell hinzufügen oder löschen. Neben der detaillierten ist eine kompakte Ansicht mit an Bord.
Neue Daten lassen sich aus .csv-, .xlsx- oder .xls-Datei importieren; Nutzer können die zu übertragenen Spalten ihren eingerichteten Feldern direkt zuweisen. Will ein Unternehmen neben dem Kundennamen zum Beispiel seine Kontaktdaten bei einem sozialen Netzwerk als Feld hinterlegen, taucht letzteres hier auf und der Verantwortliche kann vorab überprüfen, ob der Import korrekt funktioniert. Exportieren kann Twenty die Daten im .csv-Format.
Twenty bietet eine E-Mail-Funktion: Eine oder mehrere Adressen lassen sich mit Personen verknüpfen, wobei die Software zwischen internen Mitarbeitern und externen Kunden unterscheiden kann. Dabei synchronisiert Twenty interne E-Mails nicht mit dem CRM; in der Übersicht zu einer externen Person oder einem Unternehmen lassen sich die synchronisierten Nachrichten überblicken. Welche Daten das CRM abgleicht, kann eingestellt werden – neben der kompletten E-Mail lassen sich auch ausschließlich der Betreff und die Metadaten oder nur die Metadaten mit anderen Nutzern des CRMs teilen. Auf Wunsch erstellt Twenty basierend auf den E-Mails automatisch neue Kontakte. Für die Zukunft stellen die Entwickler auch das Versenden von Nachrichten direkt aus dem CRM heraus in Aussicht.
Nutzer können beliebig Notizen anlegen, die sich mit Überschriften, Tabellen und Listen formatieren lassen. Andere Anwender können Notizen kommentieren. Auch Aufgaben können hinterlegt werden, zu denen man Inhalte wie Texte und Bilder, Personen und Termine hinzufügen kann. Eine Übersicht der offenen Aufgaben ist ebenfalls enthalten.
Integration und Automatisierung
Twenty bietet eine API, um auf die im CRM gespeicherten Daten zuzugreifen und Informationen zwischen Systemen zu synchronisieren. Zum Beispiel kann Twenty so Details zu neu angelegten Personen oder Unternehmen automatisch beziehen. Auch Webhooks lassen sich verwenden, um beispielsweise bei neu angelegten Personen oder aktualisierten Notizen zu benachrichtigen. Außerdem kann man auf diese Weise das Erstellen von Aufgaben automatisieren. Zur Automatisierung können Nutzer Trigger-basierte Workflows einrichten, die sowohl Twenty-intern als auch mit externer Software funktionieren.
Twenty umfasst ferner praktische Funktionen wie ein anpassbares Branding, eine Nutzerverwaltung, Anwenderprofile, einen Dark Mode, konfigurierbare Authentifizierungs-Provider, eine Schnellsuche und Favoriten für CRM-Einträge.
Als Open-Source-Software steht Twenty unter der AGPL v3, eine Anleitung zum Eigenbetrieb findet sich auf der Webseite des Projekts. Alternativ lässt sich das CRM als SaaS samt Support durch die Entwickler beziehen, Details gibt es hier. Auf der GitHub-Seite von Twenty ist zudem die Roadmap einsehbar. Hier konnte das CRM bereits über 28.000 Sterne einsammeln.