
Roadmap zu Smart Glasses: Was Apple angeblich bei VR- und KI-Brillen plant
Hosentasche, Handgelenk, Nasenrücken: Neben Smartphones und Smartwatches hofft offenbar auch Apple auf smarte Brillen als künftiges Zugpferd. Der Hersteller arbeitet an "mindestens sieben Projekten", so die Prognose des Analysten Ming-Chi Kuo; fünf davon hätten einen konkreten Zeitplan. Seit Längerem zeichnet sich ab, dass Apple in diesem Bereich zweigleisig fährt: Neben einem klassischen VR-Headset entwickelt das Unternehmen auch "Smart Glasses".
Apple Glasses wohl frühestens Ende 2026
Die ersten "Apple Glasses" ähneln demnach den bereits erhältlichen Ray-Ban Meta Glasses – sprich einer klassischen Brille respektive Sonnenbrille ohne Display-Funktion. Der Fokus liegt dort auf Musikwiedergabe, Telefonie/Messaging, Kamera und KI-Funktionen. Die Steuerung erfolgt per Sprache und möglicherweise auch Gesten. Laut Kuo sind die ersten Smart Glasses von Apple erst im Frühjahr 2027 reif für die Massenproduktion, andere Beobachter rechnen schon mit einer Einführung Ende 2026.
Richtige Extended-Reality-Glasses mit einem transparenten Display sind bei Apple nach den Informationen des Analysten erst für das zweite Halbjahr 2028 geplant. Diese Brillen setzen demnach auf ein reflektives LCoS-Mikrodisplay (Liquid Crystal on Silicon) und verwenden optische Wellenleiter, um das Bild in das Sichtfeld zu projizieren.
Der Markt für Smart Glasses scheint aktuell Fahrt aufzunehmen. Metas Ray-Ban-Brillen gelten als Verkaufserfolg, das Angebot wurde jüngst durch ein Oakley-Modell erweitert. Google will bald mit Android XR ebenfalls einsteigen, im Verbund mit eigenen Hardware-Partnern und Brillenherstellern. Kernelement ist bei diesen Smart Glasses die Steuerung durch Sprachbefehle und KI-Assistenten – ein Bereich, in dem Apple derzeit massiv zu kämpfen hat. Versprochene Siri-Neuerungen musste das Unternehmen auf 2026 aufschieben.
Vision Pro 2 und Vision Air in ferner Zukunft
Der Roadmap zufolge hält Apple an VR-Headsets ebenfalls fest: Noch im laufenden Jahr wolle der Konzern eine neue Vision Pro mit M5-Chip auf den Markt bringen, schreibt Kuo. Bis auf das Chip-Upgrade bleibe das Gerät praktisch unverändert, entsprechend seien nur kleine Stückzahlen geplant. Eine Vision Pro 2 mit größeren Änderungen ist demzufolge erst Ende 2028 zu erwarten.
Im Herbst 2027 will Apple laut Kuo aber eine deutlich leichtere "Vision Air" zu einem niedrigeren Preispunkt einführen. Die Neuerungen von VisionOS 26 unterstreichen, dass das Unternehmen sich auf wichtige Grundlagenarbeit konzentriert. Dazu gehören etwa Widgets und digitale Fenster, die sich fest im physischen Raum verankern lassen, sowie eine erheblich verbesserte "Persona" des Trägers für Videokonferenzen.