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Krackan Point 2: AMD plant offenbar weiteres Die für Ryzen AI 300

Krackan Point 2: AMD plant offenbar weiteres Die für Ryzen AI 300

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Inhaltsverzeichnis

Auch wenn das Microsoft-Label Copilot+ aktuell für Endkunden nur wenig wirklich nützliche KI-Funktionen in Windows 11 mitbringt, haben die damit verbundenen Anforderungen weitreichende Auswirkungen auf die CPU-Hersteller. Das Label gibt es nur, wenn die im Prozessor integrierte KI-Einheit (Neural Processing Unit, NPU) eine Mindestleistung von 40 Tops (Billionen Operationen pro Sekunde, gemessen im Datenformat INT8) schafft.

Da das Label mit satten Marketingzuschüssen verbunden ist, will kein Notebookhersteller darauf verzichten. Ergo müssen die CPU-Hersteller liefern. Das sorgt besonders im Einsteigermarkt für Rotationen: Sie können nicht schlicht wie in der Vergangenheit alte CPUs unter neuem Namen verkaufen – es müssen neue Chips mit topmoderner NPU her.

2 × Strix ...

Bei AMD führt das dazu, dass die Prozessorfamilie Ryzen AI 300 (nur diese taugt für Copilot+) aktuell schon aus drei verschiedenen Chips besteht. Den Anfang machte vor einem Jahr Strix Point, der bis zu vier Zen-5- und acht Zen-5c-Kerne mitbringt. Letztere sind platzoptimierte Varianten der ersteren, die nicht ganz so hoch takten. Das macht in Notebooks, wo CPUs sowie immer am thermischen Limit arbeiten, keinen Unterschied, während die Platzersparnisse kleinere und damit günstigere Chipgrößen bedeuten. Die integrierte Grafikeinheit umfasst bis zu 16 Compute-Units (1024 Shader).

Nach oben hat AMD das Portfolio zu Jahresbeginn um Strix Halo ergänzt. Das ist ein starker Kombichip mit bis zu 16 Zen-5-Kernen und 40 Compute-Units (2560 Shader), der als x86-Gegenstück zu Apples M4 Pro zu verstehen ist. Die ersten damit bestückten Notebooks haben wir kürzlich getestet.

... und 2 × Krackan

Für günstigere Notebooks ist Krackan Point gedacht. Das ist eine kleinere Ausbaustufe von Strix Point mit je vier Zen-5- und Zen-5c-Kernen; die integrierte Grafikeinheit hat AMD auf acht Compute-Units halbiert. Nicht alle Prozessoren nutzen ihre Chips im Vollausbau: Die folgende Tabelle zeigt AMD aktuelles Angebot an Ryzen-AI-300-CPUs.

Berichten zufolge soll damit aber noch noch nicht Schluss sein: AMD arbeitet dem Vernehmen nach einer weiteren Abspeckung, die schlicht Krackan Point 2 heißen soll: Dort stünden nur noch zwei Zen-5-Kerne bereit (aber weiterhin vier Zen 5c) und nur noch vier Compute-Units.

Geekbench-Leak

Zum Einsatz soll der Chip unter anderem in einem Prozessor namens Ryzen AI 5 330 kommen. Der ist noch nicht offiziell angekündigt, doch ein Eintrag in der Geekbench-Datenbank verrät, dass er einen Zen-5- und drei Zen-5c-Kerne haben dürfte. Da AMD im Prozessornamen immer auch den GPU-Namen einträgt und eine Radeon 820M bislang nirgends auftaucht, liegt die Vermutung nahe, dass die Grafikeinheit auf gerade einmal zwei GPU-Kerne beschnitten sein könnte. Von der NPU steht nichts bei Geekbench, doch ohne eine, die für Copilot+ taugt, ergibt Krackan Point 2 wenig Sinn.

Künftig könnte Krackan Point 2 auch noch weitere Prozessormodelle befeuern, etwa einen noch kleineren Ryzen AI 3. Und selbst der bekannte Ryzen AI 5 340 ließe sich (mit leicht anderer Kernzusammenstellung) umstellen. Vielleicht passiert sowas aber erst Anfang 2026: Dann steht laut Brancheninsidern Gorgon Point an, der als Ryzen AI 400 das gesamte Jahr durchhalten muss. Technisch gesehen ändert sich abgesehen von leichten Takterhöhungen aber voraussichtlich nicht viel; Gorgon Point wird ein klassischer Refresh. Zen-6-Kerne und eine Grafikeinheit auf RDNA4-Basis stehen erst ein Jahr später mit Medusa Point auf dem Plan – und zwar gleich in Kombination mit einer 2-Nanometer-Fertigung.

Blick über den Tellerrand

AMDs Vorgehensweise erinnert an Qualcomms Snapdragon-X-Prozessoren: Der Zwölfkerner mit Codenamen Hamoa hat den Notebookmarkt Mitte 2024 dank Copilot+ aufgemischt; später kamen tröpfchenweise abgespeckte Prozessormodelle. Für Einstiegsmodelle gibt es den Einsteiger-Chip Purwa, der nur acht CPU-Kerne hat und eine halbierte GPU (X1-45 statt X1-85). Damit nicht genug: Qualcomm soll an einem noch günstigeren Chip namens Canim (womöglich mit nur vier CPU-Kernen) werkeln. Vielleicht kommt er parallel zur nächsten Snapdragon-X-Generation, die im Herbst 2025 vorgestellt werden soll und ihrerseits sicherlich erst mal für teure Premiumgeräte gedacht sein dürfte.

Selbst Apple hat erkannt, dass es bei günstigen Notebooks dank KI-Hype etwas zu holen gibt. Gerüchte zufolge ist in Cupertino ein MacBook (ohne weiteren Namenszusatz) in Arbeit, das Apple unterhalb der MacBook-Air-Familie positionieren will. Darin soll aber kein M4 stecken, sondern ein schwächerer Prozessor. Man munkelt vom iPhone-Chip A18 Pro, der schon stark genug ist für all das, womit Apple Intelligence gegen Copilot+ antritt. Womöglich materialisiert sich das Einsteiger-MacBook noch vor dem Jahreswechsel.

Größere Fragezeichen herrschen hingegen beim strauchelnden Chipgiganten Intel. Der ehemalige Brachenprimus kämpft seit Jahren mit hausgemachten Problemen wie verkorksten Fertigungsprozessen, die sich nun massiv rächen. Copilot+ schafft aktuell nur der Sonderfall Lunar Lake (Core Ultra 200V), aber nicht die hinsichtlich CPU-Performance stärkere Schwesterbaureihe Arrow Lake (Core Ultra 200H/U). Besonders günstige Intel-Notebooks verwenden teilweise noch Prozessoren der arg betagten 12. Core-i-Generation, komplett ohne NPU. Wir sind gespannt, was Intels nächste CPU-Generation Panther Lake (Core Ultra 300) in der Hinsicht bringt. Auch die steht nämlich noch für dieses Jahr auf Intels Roadmap.