
Budget-PCs: DDR4-RAM soll noch viel teurer werden
Die Preissteigerungen von DDR4-Speicherkits in den vergangenen Wochen waren offenbar erst der Anfang. Der Marktbeobachter Trendforce schätzt, dass DDR4-RAM für Desktop-PCs und Notebooks bis Ende September um 38 bis 43 Prozent teurer wird.
Im Mai waren 32 GByte DDR4-3200-Speicher noch für weniger als 50 Euro erhältlich. Jetzt gibt es lediglich vereinzelt Angebote unter 60 Euro. Das beliebte G.Skill-Aegis-Kit (ab 55,90 €) ist über 30 Prozent teurer geworden. Sollte die Trendforce-Prognose eintreten, sind Preise jenseits der 80 Euro für 32 GByte zu erwarten.
32 GByte DDR5 starten aktuell ab etwa 75 Euro. In den nächsten drei Monaten sollen die Preise hier um drei bis acht Prozent steigen. Die Liefersituation scheint deutlich entspannter zu sein als bei DDR4.
Die weltweit größten DRAM-Hersteller Samsung, SK Hynix und Micron stellen ihre Produktionslinien weiter auf neueren Speicher um, neben DDR5 etwa LPDDR5X, GDDR7 und High-Bandwidth Memory (HBM3/HBM4). Gleichzeitig versuchen PC- und Serverhersteller, ihre Lager für ihre bestehenden Plattformen zu füllen. Das führt zu einer hohen Nachfrage bei gleichzeitig sinkendem Angebot von DDR4-Riegeln.
Schlecht für Budget-PCs
Die DDR4-Preissteigerungen treffen insbesondere AMDs AM4-Plattform rund um die Ryzen-5000-Prozessoren. Aufgrund der niedrigeren Preise und der selbst heute noch guten Performance bleibt die AM4-Plattform bisher weiter beliebt, obwohl es schon zwei neue Prozessorgenerationen für den Nachfolger AM5 gibt.
Analog soll auch LPDDR4X teurer werden, laut Trendforce um 23 bis 28 Prozent. LPDDR4X-Speicher kommt primär in Notebooks zum Einsatz. AMDs Zen-3-Mobilprozessoren Ryzen 6000 und deren Neuauflage Ryzen 7030 etwa unterstützen nur LPDDR4X und DDR4, ebenso Intels Tiger Lake (Core i-1100G). Alder Lake (Core i-12000) und Raptor Lake (Core i-13000) können mit LPDDR4X, LPDDR5X, DDR4 und DDR5 umgehen. Entsprechende Modelle sind im Abverkauf noch beliebt.
Doppelt schlecht für AMD: Auch GDDR6-Bausteine sollen um 28 bis 33 Prozent teurer werden. Sie kommen bei allen aktuellen Radeon-Grafikkarten zum Einsatz, einschließlich der Radeon RX 9070 XT und RX 9070. Der Speicher macht zwar nur einen kleinen Teil des Gesamtpreises aus, ein langfristig sinkendes Angebot könnte aber zu Preissteigerungen im Handel führen.